Gedichte

 

Die Ahnen

Von Anbeginn der Zeiten
Warst du in deinen Ahnen angelegt
In aller Weltenweiten
Hat deine Seele sich bewegt

Nicht nur als Mensch
Auch Tier und Baum und Stein
Du  wolltest alles werden
Und  konntest alles sein

So bist du wohl geborgen
In deiner Ahnen Schoß
Auch wenn du fliehst vor Altem
Sie lassen dich nicht los

Lausch ihrem Lied im Stillen
Von Mensch und Tier und Baum und Stein
Im Großen Kreis der Erde wirst du vom Lied getragen sein
In deinem Stirb und Werde

 

 

 

Im Grunde unserer Seele

Im Grunde unserer Seele
Lebt ein Wesen
Frei von allen Rollen und Masken
Es ist in Schönheit

Es bewertet nicht und vergleicht nicht
Es ist wahrhaftig und unmittelbar

In einem Raum
Jenseits von Gut und Böse
Dient es nur der großen Weltenseele
In der sich jedes Leben erfüllt

 

 

Wohin geht die Reise Großmutter?

Mein Kind
Versenke deine Wurzel tief in der Erde,
verbinde dich mit deinen Ahnen,
bis zu den allerersten Völkern.

Hüte die Glut deines Feuers in der Nacht,
entfache sie jeden Tag neu
zu einem lodernden, wärmenden Feuer.

Reite auf dem Wind, weit hinauf,
tanze wie die Feder aus dem Gefieder des kleinen Vogels,
lass dich fallen in die unendliche Stille,
bis zu den Sternen.

Steige in das Boot am großen Fluss,
es bringt dich zu neuen Ufern:
Schaue, noch nie Gesehenes.
Lausche, noch nie Gehörtem.
Denke, noch nie Gedachtes.
Empfinde deinen inneren Reichtum ...



 

 

Hier und Jetzt

Allezeit will ich meinen Körper bewohnen,
ganz im Hier und Jetzt
Fest verbunden mit Mutter Erde
Und mit meiner Seele
Sicher meinem Instinkt und meiner Intuition folgend,
dem Fluss des Lebens

Mich hineinentspannen in alle meine Seinszustände
in Liebe und Freude
und desgleichen in Angst und Schmerz
Unmittelbar und wahrhaftig
lebend

 

Für Köter

Manchmal hole ich dich einfach her,
weil ich mit dir tanzen will.
Alle können sehen,
dass ich nicht alleine tanze...
Ob du es auch bemerkst,
dort, wo du gerade bist?

 

Im Winter fiel ein Stern in meinen Garten

Im Winter fiel ein Stern in meinen Garten
Der hat sich im Geäst des Baums verfangen
Er wollte dort auf andere Sterne warten
Drum ist er nicht mit mir ins Haus gegangen

Hel l leuchtet er durch lange Winternächte
Und freudig klopfte jede Nacht mein Herz
Im Garten klangen Lieder der Himmelsmächte
Und meine Seele zog mich Wolkenwärts

Nun bricht die Erde wieder auf mit dunklem Duft
Sie lockt mich bald ins blühend Wiesenreich
Ich komme wieder runter aus der Luft
Bin wieder Mensch und anderen Menschen gleich

 

 

 

Zu Hause

Unterwegs auf Biberpfaden,
durch hohes Gras und Schilf,
von einem Ufer zum Anderen,
erfrischt mich das Wasser der Altmühl.
Die Inseln zwischen den Wasserarmen
sind Niemandsland,
hier lasse ich mich nieder.

Von der anderen Seite bringt der Wind
den warmen Geruch der Schafe
und den würzigen Duft der Kräuter
herüber.

Der Bussard schreit am Himmel,
meine Augen folgen seinem Flug.
Hier bin ich zuhause

 

 

 

An meinen Bruder Siegfried - in Liebe

Der Name allein
macht noch lange keinen Helden
Und wer nicht auszieht
das Fürchten zu lernen
wird am Ende
nur selbst zum Fürchten

 

 

An meinen Hund Jessy

Es  kam eine Zeit
als mein Herz verloren ging
und Kälte Einzug hielt in meine Brust.
Und es kümmerte mich nicht!

Es kam eine andere Zeit
in der das Eis  schmolz
und der Fels in meiner Brust zerbrach.

Da gabst du mir mein Herz zurück
tiefer, weiter und voller, als es jemals war.

 

 

 

Verwandlung

fremd abstoßend und beängstigend
ist das
sich im wandel befindende
sie wollen es quälen und töten
weil es ihr so-bleiben
bedroht

darum
häute dich im verborgenen
und suche die
wächter
deiner
wandlung



 

 

Freiheit

Mit dem Gewahr werden
Meiner Fesseln
Beginnt meine Freiheit

 

 


Wie alles begann ...:

Die Sehnsucht

Die Sehnsucht läuft sich tot,
ziellos durch die Straßen,
irrt im Tanz um die Bäume,
schrillt in die leeren Zimmer,
widerhallt von den Wänden,
fällt um
ist tot

und kehrt unsterblich zurück